Dass die Einführung des Future- und Optionshandels an der CBOE und CME Bitcoin unter aller Voraussicht abermals Flügel verleihen würde, hatte ich in meinen letzten Berichten zu diesem Thema bereits vermutet und zum Ausdruck gebracht.

Denn eines ist klar. Auch wenn den Vorständen der großen US-Banken förmlich die Furcht ins Gesicht geschrieben steht ob der aktuellen Entwicklung im Kryptowährungssektor – allen voran beim Bitcoin –, so hat sich eine Mehrheit an der Wall Street doch längst schon auf dieses neue Spekulationsspielchen mit voller Hingabe eingelassen.    

Nachfrage unter Institutionellen wächst rasant, Analysten sehen Spielraum für weiteren Preisanstieg

Wie in den vergangenen Monaten berichtet, wächst die Nachfrage nach Bitcoins & Co. unter institutionellen Investoren rasant. Die Einführung des Futures-Handels bedeutet im Endeffekt nichts anderes, als dass es Bitcoin in die Handelsabteilungen an der New Yorker Wall Street geschafft hat.

Bei einer Marktkapitalisierung von aktuell etwa $250 Milliarden (bitte beachten Sie, dass sich diese Bewertung aufgrund der immens hohen Volatilität im Bitcoin-Sektor schnell ändern kann), sieht eine zunehmende Anzahl von Analysten noch immer bedeutenden Preisspielraum nach oben. 

IRS verfolgt Transaktionen – Auch Bitcoin-Gewinne sind steuerpflichtig!

Dass es einen Kraken gibt, der inzwischen Mittel und Wege gefunden hat, um private Bitcoin-Transaktionen mit zu verfolgen, hatte ich Ihnen ebenfalls vor Kurzem erst berichtet. Dieser Krake nennt sich Internal Revenue Service (IRS), der vom Bitcoin-Kuchen selbstverständlich nur zu gerne sein Stück abbekommen möchte.

Über einen Einsatz von ausgeklügelter Tracking-Software ist es der IRS mittlerweile möglich, die mittels der Blockchain erfolgenden Transaktionen mitzulesen. Wer seine vermeintlichen Bitcoin-Gewinne in seiner Jahressteuer also nicht angibt – und dies sind laut neuester Berichte die meisten US-Bitcoin-Halter – könnte irgendwann das Finanzamt vor der Tür stehen haben.

Da Bitcoins aufgrund ihres Preishöhenflugs inzwischen nahezu weltweit in aller Munde sind, zeigt sich langsam aber sicher die Kehrseite der Medaille dieser Entwicklung, da sich die Aufmerksamkeit unter den Regulierungsbehörden und das staatliche Interesse an diesem Sektor gewaltig gesteigert haben. 

US-Gesetzesinitiative: Meldepflicht soll kommen!

Und so dürfte es kaum verwundern, dass der US-Kongress, das Weiße Haus und – hört, hört – die US-Heimatschutzbehörde, momentan gemeinsam an einer Gesetzesinitiative arbeiten, die auf den Kryptowährungssektor zugeschnitten sein wird. Aktuell befindet sich ein Gesetz zur Regulierung von Kryptowährungen im Justizausschuss des Senats, um dort weiter beraten zu werden. 

Zur Vorlage wurde der Gesetzentwurf durch den republikanischen Senator Chuck Grassley aus dem Bundesstaat Iowa bereits im Mai dieses Jahres gebracht. Wie die Demokraten zum Ausdruck gebracht haben, seien ihre Vertreter im Kongress dazu bereit, in diesem Belang mit den Republikanern zu kooperieren.

Es besteht also Einigkeit auf beiden Seiten des Flurs im Kongress, dass es mit dem rasanten Aufstieg im Kryptowährungssektor so nicht mehr weitergehen kann. Die Gesetzesinitiative geht noch einen Schritt weiter, da sie glasklar darauf ausgelegt ist, einen nicht gemeldeten Besitz oder ein nicht gemeldetes Halten von Kryptowährungen in den Vereinigten Staaten zukünftig zu kriminalisieren. 

Pressesprecherin des Weißen Hauses bezeichnet Bitcoin als das heißeste Thema der Finanzindustrie

Insbesondere im Senat hat die Ausarbeitung des Gesetzes viele Befürworter unter den Mitgliedern und Vertretern von beiden Parteien. Und dann wäre da noch die Regierung von US-Präsident Donald Trump und das Weiße Haus. Das Weiße Haus – und somit die Exekutive – erweist sich als zweite Säule des amerikanischen Staates, die sich im Hinblick auf die Entwicklung im Kryptowährungssektor ganz offensichtlich besorgt zeigt.

Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, enthüllte jüngst gegenüber einer Journalistenrunde, dass Bitcoin mittlerweile „zum heißesten Thema in der heimischen Finanz- und Investmentindustrie aufgestiegen ist“. Das Team der Heimatschutzbehörde im Weißen Haus befasse sich deshalb mit einer Beobachtung der aktuellen Vorgänge an diesen Märkten.     

Der anhaltende Preiszuwachs im Bitcoin-Sektor und die zunehmende Popularität von Kryptowährungen in den Vereinigten Staaten fallen in eine Kategorie, die zudem sowohl republikanische als auch demokratische Gesetzesgeber im Kongress immer besorgter werden lässt. 

Kryptowährungen als Alternative zum Papiergeldsystem

Tja, wer sein eigenes US-Dollar-Fiat-Betrugssystem mit allen Mitteln verteidigen und aufrechterhalten möchte, dem wird im Angesicht der aktuellen Entwicklungen wohl nichts anderes als nackte Furcht ins Gesicht geschrieben stehen.

Immer wieder wurde und wird seitens dieser Clowns darauf aufmerksam gemacht, dass Kryptowährungen einer Finanzierung des Terrors, der internationalen Geldwäsche und der Steuerhinterziehung Vorschub leisteten – ganz so, als ob dies für das Fiat-Währungssystem nicht gelten würde. Lächerlich sind diese Argumente.

Wenn sich Kongress und Regierung derart besorgt zeigen, wird und muss gewiss etwas anderes dahinter stecken. Etwas von weitaus mehr Tragweite, das das gesamte System ab einem bestimmten Zeitpunkt ins Wanken bringen könnte.

Denn in dem Aufstieg von Bitcoin & Co. spiegelt sich neben einer Manie zur Spekulation auch der Aspekt wider, dass immer mehr Anleger und Institutionelle nach Wegen suchen, um ihr Vermögen aus den rotten und maroden Papierwährungsmärkten heraus zu schaffen, die seitens Zentralbanken seit einigen Jahren schon schrottreif geschossen werden. 

Coinbase übermittelt Daten von über 20.000 Kunden – und das ist wohl erst der Anfang

Momentan scheint die Ansicht unter vielen Akteuren vorzuherrschen, dass Bitcoins & Co. das bessere Gold seien, wobei ich diese Ansicht – wie Sie wissen – nicht teile. Zu Beginn der letzten Woche wurde Coinbase zum ersten Opfer der neuen Gangart der Behörden, nachdem eine Aufforderung der US-Finanzbehörde IRS erfolgt war, Kontendaten von mehr als 20.000 Kunden zu übermitteln.

Trotz allem erweist sich das Volumen der Kontendaten, die an die IRS übermittelt werden, als weitaus kleiner im Vergleich mit ihrem ursprünglichen Ersuchen. Beobachter befürchten, dass Kryptowährungen zu einer Art Sündenbock oder künftiger Melkkuh des US-Staats avancieren könnten,  da die angedachten Steuerreformpläne des Weißen Hauses Amerikas Budgetdefizit abermals deutlich ansteigen lassen dürfte. 

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